GEWOHNHEITEN

Das Märchen von der Haarbürste

Es begab sich zu der Zeit, als es den Menschen richtig gut ging und sie in Wohlstand lebten.
Und in diesem Wohlstand gab es in einem wunderschönen Haus ein wunderschönes Bad. Darin stand ein Korb mit vielen vielen Bürsten und Kämmen – eine dicke Rundbürste, eine schmale Rundbürste, einen Kamm, einen Lockenkamm, Skelettbürsten, was das Herz begehrte.

Jeden Morgen, wenn die Hausdame ihrem morgendlichen Zurechtmachen nachkam, nahm sie die Skelettbürste um sich die Haare nach dem Waschen durchzukämmen. Doch seit einigen Tagen hatte die Hausdame das Gefühl, dass es sich etwas unangenehm auf ihrer Kopfhaut anfühlte. An diesem Morgen nahm sie sich Zeit und schaute sich ihre Haarbürste etwas genauer an. Ach deswegen, murmelte sie, die kleinen Noppen sind zum größten Teil abgegangen. Das ist wohl die Ursache. Naja, so schlimm ist das ja nicht, wird schon noch eine Weile gehen. So vergingen Wochen und das unangenehme Gefühl beim morgendlichen Durchkämmen wurde zur Gewohnheit.

Als die Hausdame eines Tages verreiste, packte sie ihren Koffer und nahm den immer gefüllten Kulturbeutel mit. Am nächsten Morgen wachte sie in dem hübschen Hotelzimmer auf und ging zur morgendlichen Toilette. Ihr seidenes Haar wurde mit viel Liebe gewaschen und gebürstet. Irgendetwas erschien ihr jedoch anders. Es war so angenehm auf ihrer Kopfhaut, wenn sie mit der Bürste darüber strich. Es tat richtig gut, sie wollte gar nicht mehr aufhören. Verdutzt blickte sie auf ihre Haarbürste. Und stellte fest, wie alle Noppen noch auf der Bürste zu sehen waren. Welch eine Wohltat für mein Haar und meine Haut. Wie konnte ich nur so dumm sein und mir monatelang zu Hause mit der kaputten Haarbürste mein holdes Haupt kämmen, fragte sie sich.

Aber so ist es mit den Gewohnheiten: es geht ja noch, halb so schlimm, stell Dich nicht so an, mach nicht so ein Theater, das mache ich immer schon so und was es sonst noch für schlaue Sprüche oder innere Stimmen gab.

Die holde Dame mit dem seidigen Haar machte sich sowohl gleich auf den Weg um eine neue Haarbürste für das häusliche Bad zu besorgen.

Von da an nahm sie sich vor mehr auf ihre Gefühle zu achten, um dann evtl. eingeschlichene Gewohnheiten aufzudecken und sich nach und nach mit neuen Gewohnheiten auch im Denken und Verhalten wieder ein besseres Lebensgefühl zu verschaffen.

Ich erkenne meine eingefahrenen Gewohnheiten

Welche davon sind nützlich?
Welche davon sind belastend?

Körperliche und Geistige Gewinnchancen:
1. Erleichterung
2. Selbstachtung
3. Lebensqualität

Gerne freue ich mich über die anonyme Zusendung Ihres Märchens!

Frohe Weihnachten und ein erfolgreiches Ausrotten

wünscht allen Teilnehmern
Martina Hertel

Yoga-Vitalia